Danwood House Family

Stellen Sie Ihre Tipps und Inspirationen ein! Die besten belohnen wir mit kleinen Präsenten für Ihr Zuhause.

Lesen Sie mehr

Sie sind hier: Beratung

Das perfekte Haus

20.06.2013
von: Christof Reinwaldt Christof Reinwaldt

Es ist ganz einfach, Ihr Haus perfekt auf die Ansprüche Ihrer Familie anzupassen. Der richtige Grundriss und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber sind entscheidend.

Vorweg: Ein „perfektes“ Haus kann es kaum geben und das Streben danach zu einer großen Last werden. Deshalb sollten Sie sich eingestehen: Niemand ist perfekt, ein Haus schon gar nicht.

Ob Sie nun gerade die ersten Schritte bei der Wahl der Grundrisse gehen, schon beim (virtuellen) Einrichten Ihres Heims sind oder bereits in Ihrem Haus wohnen, in jedem Fall sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

Was brauche ich?   

Was wünsche ich mir?  

Worauf könnte ich verzichten?  

Wo sind meine Grenzen?

Das hilft, den echten Bedarf zu identifizieren, die Prioritäten richtig zu setzen und sich von möglichem Ballast zu befreien. Ihr Leben verläuft mit erheblicher Dynamik und nimmt so manche Wendung. Das bedeutet: Ein gutes Haus ist auch immer ein flexibles Haus.

Was brauche ich?

Machen Sie sich gemeinsam mit allen Beteiligten auf die Suche nach den tatsächlichen und gerechtfertigten Bedürfnissen. So kann es z.B. keine verbindliche Größe für ein Kinderzimmer geben. Ein kleines Zimmer kann durchaus ausreichend groß genug sein, wenn Kompensationsflächen zur Verfügung stehen (z.B. Spielflächen im Wohnzimmer oder in einer Diele). Folgende Stichworte will ich hier erwähnen:

  • Wo suche ich Begegnungsräume mit Familienmitgliedern, Besuchern (Freunden, Verwandten) mit dem Außenbereich (Terrasse, große Fenster, Sonne, Natur)? Dies hilft beispielsweise bei der Entscheidung, ob eine geschlossene Küche u.U. die bessere Lösung als eine offene ist.
  • Wo suche ich Rückzugsmöglichkeiten? (Schlafzimmer, individuelle Zimmer wie Spielzimmer der Kinder, Arbeitszimmer, Blickschutz vor aufdringlichen Nachbarn etc.)
  • Welche Bedürfnisse können sich recht bald verändern? Wann ziehen Ihre (ältesten) Kinder vermutlich aus? Verändern Sie sich u.U. bald beruflich, sodass ein Arbeitszimmer nötig oder überflüssig werden könnte. Im Zweifelsfall lieber ein Zimmer mehr als zu wenig? Ich kenne als Architekt mehr Hauseigentümer mit nicht genutztem Wohnraum. Angefangen von der Erstellung über die laufenden Kosten wie Finanzierung, Instandhaltung und Energie etc. und bis hin zum Aufwand für Reinigung und Pflege kann ein zu großes Haus zu einer großen Belastung werden. Dagegen sind zum Beispiel Mieter einer kleinen Wohnung oftmals zu erstaunlichen Kompromissen und kreativen Lösungen fähig, die weder die positive Entwicklung von Kindern hindern, noch den häuslichen Frieden in Frage stellen.

Die Bestimmung der Räume nach Ihren Funktionen wie: Sitzen!, Kochen!, Schlafen!, Essen! etc. sind hier hilfreicher, als die kaum lösbare Aufgabe, den gigantischen Kleiderschrank oder den ausladenden Schreibtisch in einem eher kleinen Haus unterzubringen. Menschen sind wichtiger als Sachen!

Was wünsche ich mir?

Hier sind die Dinge wie Modelleisenbahn, Kaminofen, Nähmaschine, aber auch Datenleitung oder Whirlpool etc. angesiedelt. Hier lassen sich auch die Fragen nach elementaren Bedürfnissen und Luxus differenzieren und in die richtige Bahnen bringen. Damit sind wir auch sogleich bei der Frage:

Worauf könnte ich verzichten?

Seien Sie ehrlich zu sich selbst! Benötigen sie bestimmte Dinge wirklich. Was sind die Motive für Ihre Wünsche? So manch überdimensioniertes Sofa aus cremefarbenen Leder hat schon die Wohnzimmergröße maßgeblich mitbestimmt, wurde nur angeschafft, um Kollegen, Nachbarn oder Verwandte zu beeindrucken, um dann entweder Gegenstand für Konflikte in der Familie oder Bettstatt für den alten Kater zu werden. Das geflügelte Wort des berühmten Architekten Ludwig Mies van der Rohe, „less is more“, bekommt hier eine ganz neue Bedeutung und kann sehr befreiend wirken. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ein großer runder Esstisch oder ein Kaminofen kann enorm die Atmosphäre eines Raumes bestimmen und ein Haus zu einem Zuhause machen.

Wo sind meine Grenzen?

Die Frage nach den Grenzen drängt recht bald von außen auf uns ein, und wir werden mit den Realitäten konfrontiert. Dies sind der von einer Bank eingeräumte finanzielle Rahmen und mögliches Eigenkapital. Bitte fragen Sie aber auch hier ehrlich: Was kann ich (mir) leisten?

Die Frage nach möglichen Eigenleistungen und die damit verbundene benötigte Zeit werden nach meiner Erfahrung am meisten unter- oder überschätzt. So manch ein Heimwerker musste nach Jahren vergeblicher Mühe sein Projekt unvollendet aufgeben. Andererseits fehlt vielen Hausbewohnern häufig der Mut, das Regal eines bekannten Möbelhauses mit 4 Buchstaben aufzustellen. Kritische Selbsteinschätzung, der Rat von Fachleuten und Freunden sowie einfach ein erster Versuch können helfen. Vielleicht entdecken Sie schlummernde Begabungen?

Also, lassen Sie sich ermutigen beim Planen Ihres Hauses. Das leidenschaftliche Ringen um die „bestmögliche“ Lösung, das Suchen nach sinnvollen Kompromissen und pragmatische Entscheidungen sind Teil des spannenden Weges zu einem optimalen, flexiblen, individuellen Haus, Ihrem „fast“ perfekten Haus.

Facebook Kommentare