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Pflasterflächen aus Beton im Garten

29.11.2013
von: Katrin Wetter Katrin Wetter

Wenn es draußen mal wieder so richtig wie aus Eimern regnet, wollen wir nur Eins: trockenen Fußes nach Hause kommen. Dieser Wunsch scheint nicht so neu zu sein, denn in Mesopotamien (heute das Gebiet von Syrien und dem Irak) sind noch Pflasterflächen aus der Zeit 4.000 v. Chr. erhalten! Umso verwunderlicher, dass wir uns heute auf den Straßen teilweise mit einem Schlaglochslalom auseinandersetzen müssen, jedoch sind die Belastungen, die Pflasterflächen heute ertragen müssen, doch wesentlich höher als zu damaliger Zeit.

Wie verhält es sich aber nun mit den gepflasterten Flächen in unserem Garten? Da stellt sich zunächst einmal die Frage, ob wir Pflasterflächen im Garten überhaupt brauchen? Für die Zufahrt bis zur Garage oder den Stellplatz unter dem Carport bestimmt und auch für den Weg vom Zauntor bis zum Haus und für die Terrasse. Aber die restlichen Flächen sollten naturnah gestaltet werden.

Wie muss man sich dies nun im Einzelnen vorstellen?

Gepflasterte Flächen können in den unterschiedlichsten Farben und Formen erstellt werden. Da wäre zunächst der wahrlich nicht sehr schöne „Klassiker“ aus grauem Betonstein. Weitere preiswerte Farben sind z.B. anthrazit, erdbraun oder rot. Diese Steine sind dann gefärbt. Werden diese Steine vom Hersteller noch wasser- oder sandgestrahlt, dann lassen sich Oberflächen und Farben noch nuancieren.

Qualitativ (und natürlich preislich) höher angesiedelt ist dann das Pflaster mit Vorsatz. Hierbei handelt es sich um einen zweischichtig gefertigten Pflasterstein. Für den ca. 10 mm dicken Vorsatz kommen unterschiedliche Rohstoffe zum Einsatz, bspw. Naturstein-Edelsplitte. Durch Nachbearbeitung dieser Vorsätze erhält man eine sehr hochwertige und widerstandsfähige Oberfläche. Farblich sind hier – durch die verschiedenen Zuschläge – fast keine Grenzen gesetzt. Sie können Ihre Steine sogar leuchten lassen – entweder durch den Betonstein mit eingearbeitetem Leuchtmittel oder durch Steine mit speziellem Vorsatz. Tagsüber speichern sie Lichtenergie, die sie dann in der Dunkelheit wieder abgeben.

Die Vorsätze finden sich natürlich auch bei den Plattenbelägen wieder – dem Klassiker bei den Terrassenbelägen. Handelsüblich sind Größen von 30/30 cm oder 40/40 cm, aber man kann sie auch als Maßanfertigung in einer Größe von 200/300 cm ordern (18 cm dick!), dies ist jedoch für den heimischen Garten eher untypisch.

Schon seit geraumer Zeit sind die Betonwarenhersteller dazu übergegangen, ganze Systeme mit demselben Vorsatz zu fertigen. Der geneigte Eigenheimbauer bekommt also nicht nur Pflaster und Platten mit demselben Vorsatz – auch Stufen und Palisaden kann man passend dazu kaufen.

Die Einfassung der Pflasterflächen erfolgt hauptsächlich mit Kantensteinen aus Beton (auch in unterschiedlichen Farben erhältlich, Standardlängen sind 50 bzw. 100 cm) oder mit Pflastersteinen, welche zwecks Lagestabilität eine Rückenstütze aus Beton erhalten (Foto 1).

Die Form seiner Pflasterflächen bestimmt natürlich jeder Eigenheimbauer selbst. Achten Sie aber darauf, dass Sie nicht zu viel Verschnitt bei den Belägen produzieren – das geht unnötig ins Geld. Ein erfahrener Garten- und Landschaftsbaubetrieb (GaLaBau) in Ihrer Nähe ist Ihnen da sicher behilflich. Und noch ein Tipp: Lassen Sie der Natur ihren Raum. Zuviel „versiegelte“ Fläche kann ebenfalls ins Geld gehen, denn für jeden qm versiegelte Fläche, dessen Regenwasser Sie in die Grundleitungen Ihres zuständigen Wasserentsorgers einleiten, kassieren z.B. in Berlin die Berliner Wasserbetriebe eine Gebühr vom (momentan) 1,825 Euro/qm (sog. Niederschlagswasserentgelt). Tendenz steigend.

Deshalb die anfängliche Frage, ob wir denn bestimmte Wege im Garten wirklich pflastern müssen? Ist es nicht auch schön, wenn man zwischen den Beeten einfach nur auf Rasen läuft? Ökologisch sinnvoll und gut für die Füße – vor allem wenn man barfuß unterwegs ist. Kleiner Tipp: Der Platz für den Rasenmäher sollte bei einer naturnahen Ausführung immer vorhanden sein! Also die Wege nicht zu schmal gestalten.

Und selbst bei den gepflasterten Wegen und Zufahrten ist mit herkömmlichem Betonsteinpflaster noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: Für die Zufahrt und den Stellplatz kann man auch Pflaster mit breiteren Fugen verwenden – sogenanntes Rasenfugenpflaster (von Rasengittersteinen möchten wir hier explizit abraten!). Die Fugen kann man unterschiedlich breit ausführen (dies wird geregelt über sog. Abstandnocken an den Pflastersteinen). In den breiteren Fugen (ca. 3 cm) kann man Rasen ansäen, die schmaleren (ca. 1 cm) füllt man mit Splitt. Schon wieder einen Pluspunkt bei Mutter Natur gesammelt, denn das anfallende Regenwasser kann so viel besser im Boden versickern.

Natürlich soll an dieser Stelle nicht der Hinweis fehlen, dass Sie Ihre Pflasterflächen auch aus Natursteinen oder Klinkern erstellen können – dazu aber mehr in einem der nachfolgenden Artikel.

Bezüglich der technischen Ausführung von Pflasterflächen an dieser Stelle zwei Tipps: Entweder Sie wenden sich an den „GaLaBauer“ Ihres Vertrauens oder – da wir ja ein Völkchen von Heimwerkern sind – Sie bestellen bei einem der großen Betonwarenhersteller ein (meist kostenfreies) Technisches Handbuch, in dem alles steht, was Sie brauchen, um eine Pflasterfläche nach den Regeln der Technik zu erstellen.

Und wenn Sie der Natur noch einen Gefallen tun wollen, dann wählen Sie für Ihre Materialien einen Hersteller in Ihrer Nähe. Pflastersteine aus „einem fernen Land“ sind zwar vielleicht etwas schöner – ökologisch (und bei Mängelansprüchen!!!) aber nicht sehr sinnvoll!

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