Danwood House Family

Stellen Sie Ihre Tipps und Inspirationen ein! Die besten belohnen wir mit kleinen Präsenten für Ihr Zuhause.

Lesen Sie mehr

Sie sind hier: Beratung

PARADIES UNTERM DACH (Teil 2)

31.07.2013
von: Christof Reinwaldt Christof Reinwaldt

Eine Checkliste als Entscheidungshilfe für den „kleinen Dachausbau“

Deckenebene: Wurde in Ihrem Haus eine Binderdachkonstruktion mit Diagonalstreben verarbeitet, steht hier nur schwer verwertbares Raumvolumen zur Verfügung. Bei Satteldach-Konstruktionen liegt über dem oberen Geschoss in der Regel eine nutzbare Kehlbalkenebene. Ist hier bereits ein begehbarer Deckenbelag (OSB- oder Spanplatten, Dielen) verlegt oder muss dies noch geschehen? Dieser Belag kann je nach Anspruch und Aufwand direkt als Bodenbelag verwendet werden (z.B. Lackieren), oder durch Aufbringen weiterer Beläge (Textil, Laminat, Rauspund-Dielen, ggf. mit Trittschalldämmung) den künftigen Bodenbelag bilden.

Höhe: Eine künftige Mindesthöhe von ca. 1 Meter (etwa Zelthöhe, also gut als Schlafebene nutzbar) ermöglicht aufrechtes Sitzen auf einer Matratze und kann bereits zu einem verwertbaren Raum gestaltet werden. Bitte berücksichtigen Sie künftige Bodenaufbauten und Bekleidungen der Dachschrägen.

Dämmung/Bekleidung der Dachschrägen: Die Dämmebene ist elementar wichtig für Wärmeschutz in der kalten Jahreszeit, aber auch bei sommerlichen Temperaturen. Eine bereits bis in die Dachspitze eingebaute Dämmung (mit Dampfbremsfolie) ist die beste Voraussetzung. Falls sie selbst Hand anlegen und nicht über das entsprechende Fachwissen verfügen, dann lassen Sie sich bitte von Fachleuten helfen. Eine falsch eingebaute Dämmung, insbesondere eine mangelhaft montierte Dampfbremse, kann ungewollt Schäden an der Konstruktion des Gebäudes verursachen. Die Bekleidung der Dachschrägen wird auf eine geeignete Unterkonstruktion (Metallprofile oder Holzlattung), entsprechend Sparren-Abstand und verwendetem Material aufgebracht. Hier kann man z.B. mit Gipskartonplatten oder Holz arbeiten. Der Zugang zum Dach bleibt jedoch auch das Nadelöhr für das Bereitstellen des Materials. So lassen sich schmale Panelbretter besser durch eine Dachluke bringen als großformatige Plattenabmessungen.

Belichtung/Belüftung: Sind in der Dachspitze bereits Fenster vorhanden, z.B. im Giebel, ein (gedämmtes) Schornsteinfeger- Ausstiegsfenster oder gar ein Dachflächenfenster? Prima, das erleichtert den Ausbau. Ansonsten können Sie durch den nachträglichen Einbau für ausreichende Belichtung und Belüftung sorgen. Hier bieten sich besonders Dachflächenfenster an, die sich mit vertretbarem Aufwand (vom Dachdecker) auch  zwischen den vorhandenen Sparren einbauen lassen. Ein nach Süden oder Westen gerichtetes Fenster im Dach führt unweigerlich zu erheblicher Aufheizung des Raumes im Sommer. Hier muss über eine Verschattung nachgedacht werden. Es ist auch möglich, einen Dachraum ohne Fenster zu nutzen. Durch das großzügige Öffnen der Decke (zwischen den Balken) zum darunter liegenden Raum, lässt sich ein Raumverbund herstellen, der eine eigene Belichtung und Belüftung nicht unbedingt benötigt. Hier entsteht dann ein Schlaf-Alkoven.

Zugang: Wie erreichen Sie den Dachraum? Ist bereits ein sicherer Zugang vorhanden (Leiter/Treppe)? Eine Leiter vom Flur aus oder der Zugang von einem darunter liegenden Zimmer sind naheliegende Möglichkeiten. Wer mehr Platz zur Verfügung hat und etwas mehr Aufwand betreiben will, kann eine (steile) Treppe einbauen. In gut ausgestatteten Baumärkten werden so genannte Raumspartreppen (Sambatreppen) angeboten, die sich auch gewendelt einbauen lassen. Bei so genannten Einschub-Leitern, die durch eine Klappe geführt werden, beachten Sie bitte, dass diese recht schwer zu bedienen sind. Als  gelegentlich genutztes „Gästezimmer“ mag dieser Zugang passabel sein. Der Zugang zum Dachraum sollte bei Benutzung aus Sicherheitsgründen immer leicht zugänglich, besser permanent geöffnet bleiben. Das Öffnen einer Einschubleiter von oben aus ist ein schwieriges Unterfangen und für ein kleineres Kind kaum möglich.

Elektrizität: Zuallererst sollten Sie überlegen, welchen Bedarf Sie hier haben. In einem separaten größeren Raum im Spitzboden ist sicherlich etwas mehr erforderlich, als auf einer zweiten Wohnebene mit Zugang vom Zimmer. Ist ein separat schaltbares Licht erforderlich? Wollen Sie den neu geschaffenen Raum elektrisch beheizen, oder benötigen Sie nur eine kleine Leselampe? Liegt bereits eine sofort nutzbare Leitung an, bleibt Ihnen eine neue Installation erspart. Wegen des besonderen Gefahrenpotenzials bei elektrischen Installationen, bitte in jedem Fall die Hilfe eines Elektrikers in Anspruch nehmen. In der Regel ist mit relativ wenig Aufwand eine kleine Installation zu realisieren. Bei dem zu erwartendem Leistungsbedarf lässt sich erfahrungsgemäß eine im Bestand vorhandene Leitung dafür nutzen.

Beheizung: Je nach Dämmung und Raumvolumen ist ein Dachraum mit geringem energetischem Aufwand zu beheizen. Falls die gewählte Lösung ein Alkoven im Raumverbund mit dem darunter liegendem Zimmer bildet, ist meistens die vorhandene Heizung ausreichend. Bei größerem Raumvolumen sollten Sie prüfen, ob ein Anschluss an das bestehende Heizsystem möglich ist, bei kleinem Volumen oder nur gelegentlicher Nutzung tut es auch eine Elektroheizung.

Facebook Kommentare