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NEUES HAUS – ALTE MÖBEL?

31.07.2013
von: Christof Reinwaldt Christof Reinwaldt

Nicht wenige Menschen planen ihr neues Haus um ihre alten Möbel herum und sind früher oder später unzufrieden. Welche Bedürfnisse soll Ihr Haus erfüllen?

Neben dem Haus als architektonischer Hülle prägen unsere Möbel sicherlich am stärksten unser Wohnumfeld. Selbstverständlich sind sie in erster Linie Stauraum und Verwahrort für die Dinge, die wir im täglichen Leben benutzen; Kleider, Geschirr, Bücher, Spielzeug etc.

Möbel helfen uns, die Dinge die wir gebrauchen oder aufbewahren, auch zu ordnen, zu schützen und zu verwalten. Dennoch sagen die Möbel einer Wohnung, eines Hauses aber auch einiges über den Charakter seiner Bewohner aus. Bin ich pragmatisch veranlagt oder habe ich eher einen Hang zur Romantik? Bin ich kreativ, ein Handwerker, lasse ich mich stark vom Zeitgeist beeinflussen? Bin ich chaotisch, ein Sammler oder einfach nur gedankenlos? Möbel sprechen! Sie legen einen Teil unserer Persönlichkeit, unserer Kultur frei. Schauen Sie sich Ihre Möbel an und erkennen Sie sich selbst!

Mit kritischer Distanz entscheiden

So manches gute Stück ist zu uns gekommen und bildet aus schwer zu durchschauenden Gründen Ballast, der uns in unserem Alltag belastet.

Da hat man sich vor Zeiten, quasi als Eintritt ins bürgerliche Leben, ein komplettes Schlafzimmer mit XL-Doppelbett, großem Kleiderschrank mit Spiegel und 2 Nachttischchen zugelegt, musste gar ein Kreditinstitut zur Finanzierung bemühen und hat sich damit die volle Anerkennung von Eltern und Großeltern erkauft. Nun muss man feststellen, dass bei der Planung des Hauses, das Schlafzimmer der größte Raum im Haus nach dem Wohnzimmer wird. Schlafen unterm Dach? Abgesagt wegen Platzmangels unter den Dachschrägen. Oder die Leder- Sitzgarnitur mit Eck-Couch und zwei Sesseln soll im kombinierten Küchen- und Wohnbereich Platz finden? Bücherschränke, CD-Regale, Sideboards, alles Dinge die wir bereits haben und benutzen, erweisen sich bei der Planung eines Hauses als hinderlich.

Keineswegs will ich hier einen konservativen Wohn- und Einrichtungsstil anprangern. Eine kritische Distanz zu den Dingen die wir besitzen, soll uns aber helfen, Wichtiges von Unwichtigem zu differenzieren. Neben zweifellos wertvollem Mobiliar, wie antike Stilmöbel, gibt auch noch das eine oder andere Stück, welches durchaus erhaltenswert scheint. Omas alter Ohrensessel? Unbedingt wichtig, weil mit zu vielen liebevollen Erinnerungen verbunden! Er ist Teil unserer Geschichte und zu wertvoll, um auf dem Müll oder Flohmarkt zu landen. Auch manches Schränkchen oder die Kommode, die vielleicht liebevoll aufgearbeitet wurde, bildet einen Teil unserer Identität.

Planen Sie das Haus für sich, nicht für die Möbel

Zugegeben, der Bau eines Hauses und die damit verbundenen finanziellen Belastungen lassen gerade jungen Familien kaum allzu großen Spielraum, um hier noch aus dem Vollen schöpfen zu können. Neben dem ohnehin kostspieligen Alltag kommen in dieser Phase noch zusätzliche Ausgaben für Umzug, häufig eine neue Küche oder diverse Möbel und Gerätschaften für den Außenbereich hinzu, die im ursprünglichen Finanzierungsrahmen nicht geplant waren. Das bedeutet allerdings umso mehr, dass hier sorgfältige Planung nötig ist. In der Baupraxis ist so manches Haus schon in unsinnige Dimensionen gewachsen und hat Kosten erzeugt, die in keinem Verhältnis zu dem hässlichen Schrank oder Schreibtisch standen, um den herum es geplant wurde.

Dennoch wird so manches Möbel uns vorerst weiter begleiten, weil kaum bessere Alternativen zur Verfügung stehen ­– auch wenn uns keine Liebe und Leidenschaft damit verbindet.

Mut zur Lücke oder Marke Eigenbau

Die moderne Möbelindustrie hat hierzulande selten Dauerhaftes zu bezahlbaren Preisen zu bieten. Spanplatte, MDF, Möbelfolien und Furniere, Oberfläche Hochglanz oder matt. Egal welcher Hersteller, in der Regel alles Massenware, die mal postmodern, mal schlicht oder in Trendfarben daherkommt, in den meisten Haushalten wiederzufinden ist und nach dem nächsten Umzug recht mitgenommen aussieht. Hier war ja auch der (moralische) Verschleiß eingeplant. Falls sie also ein Möbel besitzen, welches weder zur Raumgröße oder Funktion passt, noch als ein individuelles Stück Ihnen besonders am Herzen liegt, sollten Sie den Mut haben, sich eher früher als später davon zu trennen. (Sie wissen: Provisorien halten am längsten!) Für solche Stücke sind in der Regel beim Verkauf kaum noch annähernd adäquate Preise zum ursprünglichen Verkaufspreis zu erzielen. Dies sagt so einiges über den tatsächlichen Wert der Dinge aus. Schaffen Sie Platz für Neues. Es muss nicht gleich alles komplett eingerichtet sein. Das Wichtigste dabei: Haben Sie Geduld! Häufig kommen die wirklich schönen und außergewöhnlichen Dinge von selbst zu Ihnen und müssen dabei kaum etwas kosten. Schauen Sie auf Flohmärkten oder in einschlägigen Portalen im Internet. Oder bauen Sie selbst individuell geplante Möbel zum Haus. Schreiben Sie eine neue Geschichte und zeigen Sie, wer Sie sind.

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